Antibiotikastrategie Niedersachsen Niedersachsen klar Logo

Tiergesundheit und Lebensmittel

Antibiotika sollen bei Tieren ausschließlich zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten gegeben werden. Das gilt sowohl für die Behandlung von Nutztieren als auch für die Behandlung von Klein- und Heimtieren wie zum Beispiel Hunden und Katzen. Über 90 Prozent der Antibiotika werden zurzeit jedoch bei Nutztieren eingesetzt, daher liegt dort der Schwerpunkt in der Reduzierungsstrategie. Das Land hat sich im Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, den Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung in fünf Jahren zu halbieren. Dies geht nur durch Verbesserung der Tierhaltung und der Tiergesundheit.

Die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen erschwert bei Tieren wie bei Menschen die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten. Die Gesundheit von Mensch und Tier ist eng miteinander verbunden. Resistente Bakterien können vom Tier auf den Menschen und vom Mensch auf das Tier übertragen werden. Das kann durch direkten Kontakt mit Tieren geschehen, die einen antibiotikaresistenten Keim in sich tragen oder bereits an diesem erkrankt sind.

Eine indirekte Übertragung durch den Konsum von Lebensmitteln, die mit antibiotikaresistenten Keimen kontaminiert sind, ist ebenfalls möglich. Auch verbreiten sich resistente Keime im Umfeld der Ställe, daher hat die Landesregierung bereits 2013 einen sogenannten Keimschutzerlass herausgegeben.

Maßnahmen auf dem Gebiet der Tiergesundheit kommen nicht nur den Tieren zu Gute, sondern tragen auch zur Vermeidung der Entwicklung neuer Resistenzen und Verminderung der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen beim Menschen bei.

Um die Wirksamkeit von Antibiotika als wertvolles Instrument zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionskrankheiten in der Human- und der Tiermedizin zu erhalten und die Entwicklung sowie die Ausbreitung antibiotikaresistenter Bakterien zu begrenzen, wurden im „Interministeriellen Arbeitskreis Strategie gegen Antibiotikaresistenz“ (IMAK StArt) analog zu den Maßnahmen in der Humanmedizin auch für die Gesundheit der Tiere verschiedene Handlungsfelder identifiziert:

  • Antibiotikaeinsatz
  • Beobachtung des Antibiotikaeinsatzes und der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen
  • Hygiene
  • Aus-, Fort- und Weiterbildung
  • Information
  • Forschung
  • Vernetzung und Kooperation
  • Rahmenbedingungen
zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln