Antibiotikastrategie Niedersachsen Niedersachsen klar Logo

Informationen

Die nachhaltige Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes in der Nutztierhaltung kann nur durch eine Verbesserung der Tiergesundheit gelingen. Dazu bedarf es umfangreicher Kenntnisse, um die Tierhaltung, das Betriebsmanagement und die Betriebshygiene optimal zu gestalten und damit einen hohen Gesundheitsstatus im Tierbestand zu erreichen und zu sichern.

Es ist daher insbesondere für Landwirtinnen und Landwirte wichtig, ihr Wissen rund um die Gesundheit ihrer Tiere stets zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu halten.

Um vor allem Landwirte und Landwirtinnen bei diesem Ziel zu unterstützen, wurde die Internet-Plattform „Aniplus“ geschaffen. Das Portal enthält vielfältige Informationen zu Tierhaltung und Tiergesundheit.

Die breit gefächerten Informationen können durch den Nutzer mittels Suche nach Tierarten, freier Textsuche sowie gezielter Suche in den Themenrubriken „Haltung", „Management", „Biosicherheit", „Hygiene", „Fütterung", „Tiergesundheit" und „Tierzukauf" abgerufen werden. Außerdem bietet das Portal die Möglichkeit, ein konkretes, betriebsindividuell zugeschnittenes Maßnahmenpaket zusammenzustellen. Die fachlichen Inhalte des Portals wurden durch Unternehmen, Veterinärbehörden, Wissenschaftler, Tierärzte, aktive Landwirte sowie auf dem Gebiet der Hygiene, Fütterung, Tierhaltung und -gesundheit tätigen Unternehmen der Region Oldenburger Münsterland erstellt. Die Federführung für das Projekt „Aniplus“ lag beim Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (AEF). Daneben wird das Projekt von der Metropolregion Nordwest, dem Verbund Oldenburger Münsterland, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, den Landkreisen Cloppenburg und Vechta sowie dem Landwirtschaftsministerium unterstützt.

Damit sich keine Antibiotikaresistenzen entwickeln können, ist die richtige Anwendung des verschriebenen Antibiotikums ebenfalls von großer Bedeutung. Das gilt für den Halter von landwirtschaftlichen Nutztieren ebenso wie für den Halter von Heimtieren.

In den heutigen Nutztierhaltungen werden Arzneimittel häufig oral mittels technischer Dosiereinrichtungen über das Futter oder das Trinkwasser verabreicht. Der Leitfaden „Orale Anwendung von Tierarzneimitteln im Nutztierbereich über das Futter oder das Wasser“ enthält konkrete Informationen zur Auswahl des geeigneten Tierarzneimittels sowie dessen Dosierung, Abgabe und Anwendung. Weiterhin werden im Leitfaden die Lagerung und der Transport von mit Medikamenten versehenem Futter sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Verschleppungen von Arzneimitteln beschrieben. Besonderheiten bei der Verabreichung von Tierarzneimitteln über das Trinkwasser werden ebenfalls thematisiert. Zielgruppe des Leitfadens sind Landwirte und Landwirtinnen sowie Tierärzte und Tierärztinnen.

Mit dem Wissen, dass Antibiotikaresistenzen Menschen und Tiere gleichermaßen betreffen, wurde auf Initiative des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie und der medizinischen Universitätsklinik Freiburg im Jahr 2008 erstmals ein Bericht über den Antibiotikaverbrauch und die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen in der Human- und Veterinärmedizin in Deutschland erstellt (GERMAP 2008). Der Bericht wird seitdem regelmäßig aktualisiert. Ziel des GERMAP ist, Hilfestellung bei der Bewertung von Risiken durch Antibiotikaresistenzen und der Entwicklung von Empfehlungen zur Anwendung von Antibiotika bei Mensch und Tier zu leisten. Als aktuellste Version steht der GERMAP 2015 zur Verfügung.

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