Antibiotikastrategie Niedersachsen Niedersachsen klar Logo

Beobachtung des Antibiotikaeinsatzes und der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen

Seit 2011 müssen pharmazeutische Unternehmen und Großhändler die an Tierärzte abgegebene Menge Antibiotika jährlich an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) melden.

Die aktuelle Auswertung des BVL zeigt: Die an Tierärzte im Postleitzahlengebiet von Niedersachsen abgegebene Menge an Antibiotika hat sich im Zeitraum von 2011 bis 2015 um insgesamt rund 55 Prozent reduziert. Die Auswirkungen des Antibiotika-Minimierungskonzeptes sind dabei deutlich sichtbar: 2014 wurden noch 726 Tonnen Antibiotika an Tierärzte im Postleitzahlengebiet Niedersachsen abgegeben, 2017 waren es noch 423 Tonnen. Das entspricht einer Reduktion von 42 Prozent innerhalb von drei Jahren. Das ergab die Auswertung der inzwischen im siebten Jahr erhobenen Abgabemengendaten für Antibiotika durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die zwischen Tier und Mensch übertragen werden können. Als Zoonose-Erreger kommen unter anderem bestimmte Bakterienarten in Betracht (zum Beispiel Salmonellen). Diese Bakterien können durch direkten Kontakt mit Tieren übertragen werden aber auch durch den Verzehr von tierischen Produkten. Auch Zoonose-Erreger können Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln.

Die Eindämmung von Zoonosen und die Vermeidung des Auftretens von Zoonosen sind daher ein zentrales Anliegen der Lebensmittelüberwachung. In Deutschland wie auch in anderen EU-Mitgliedstaaten wird daher ein Zoonosen-Monitoring durchgeführt, bei dem auch die Resistenzsituation bei Zoonose-Erregern überwacht wird. Die Durchführung des Zoonosen-Monitorings erfolgt durch die Länder und zwar im Zusammenhang. Die von den einzelnen Bundesländern ermittelten Untersuchungsergebnisse werden vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gesammelt, ausgewertet und jährlich in einem Bericht zum Zoonosen-Monitoring veröffentlicht.

Dank der aus dem Zoonosen-Monitoring gewonnenen Daten können Strategien und Maßnahmen zur Vermeidung der Verbreitung und des Auftretens auch von antibiotikaresistenten Zoonose-Erregern aufgestellt und deren Wirksamkeit überprüft werden.

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