Aus-, Fort- und Weiterbildung
Richtlinien für Antibiotikatherapie und Hygiene können nur umgesetzt werden, wenn die Beschäftigten über die nötigen Kenntnisse verfügen.
Bereits bestehende Initiativen in Niedersachsen:
- Nach der Niedersächsischen Verordnung über die Hygiene und Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen (NMedHygVO) ist entsprechend fortgebildetes Personal in medizinischen Einrichtungen zu beschäftigen. Das Fachpersonal ist verpflichtet, sich mindestens alle zwei Jahre im Bereich Hygiene und Infektionsprävention fortzubilden.
- Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) setzen in den Bereichen medizinische Mikrobiologie, Krankenhaushygiene und Infektiologie sehr hohe Standards in der Patientenversorgung und verfügen mit Lehrstühlen und Instituten im Bereich Hygiene über eine äußerst hohe Fachkompetenz in der Lehre, Fort- und Weiterbildung z. B. von Krankenhaushygienikern und Hygienefachkräften.
- MHH und UMG informieren Hygienebeauftragte anderer Krankenhäuser bei bestimmten Fragestellungen.
- Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) führt Fortbildungen für Fachpersonal der Hygiene für Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime und Praxen für ambulantes Operieren durch.
- Das NLGA führt Fortbildungen zur Antibiotikatherapie für Personal des Krankenhauses durch.
- Der Ratgeber " Rationale orale Antibiotikatherapie für Erwachsene im niedergelassenen Bereich" wird vom NLGA herausgegeben.
- Im Rahmen des Projektes Wirksamkeit von Antibiotika-Schulungen in der niedergelassenen Ärzteschaft (WASA) wird die niedergelassene Ärzteschaft zum rationalen Antibiotikaeinsatz geschult und die Effektivität der Schulungen evaluiert
- Im Rahmen von EurHealth-1Health wurde ein Curriculum für eine Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst entwickelt, um auch diesen auf die neuen Anforderungen in der Überwachung von Krankenhäusern und deren Antibiotikaregime vorzubereiten. Bestandteil der Fortbildung ist ganz im Sinne des One-Health-Gedanken auch ein Vortrag zur Antibiotikaminimierung und Resistenzerfassung im Veterinärbereich.
Ansatzpunkte für weitere Maßnahmen:
• Das Angebot von fachlich hochwertigen Fortbildungen zur sogenannten Antibiotikatherapie im Krankenhaus und für niedergelassene Ärzteschaft sowie für praktizierende Tierärzteschaft, Tierhalterinnen und Tierhalter und Beratungsorganisationen ausbauen. Dabei neue Medien in die Planungen einbinden.
• Für die Weiterbildung von Hygienefachpersonal grenzüberschreitende Lösungen (Niederlande) fördern.
• Konzepte zur Sensibilisierung der Ärztinnen und Ärzte, Tierärztinnen und Tierärzte, Apothekerinnen und Apotheker unter Beteiligung der Kammern sowie von Fachverbänden erstellen.